M1. Die Adresse ist namensgebend. Seit das Haus der Evangelischen Kirche im Jahr 2008 in M1, dem so genannten Kirchenquadrat, feierlich eröffnet wurde, wird es vielfach so genannt: „M1“. Der damalige Dekan Günter Eitenmüller betonte, dass „dieses Haus ein geistlicher Ort mitten im Getriebe unserer Stadt“ sei. Es befindet sich in direkter Nachbarschaft von IHK und Landgericht, in direkter Sichtnähe zum Mannheimer Schloss.
Alles unter einem Dach
In dem fünfgeschossigen Bau sind die zentralen Dienststellen unter einem Dach vereint. Rund 110 Mitarbeitende der Bereiche Dekanat und Kirchenverwaltung, Diakonisches Werk Mannheim, Psychologische Beratungsstelle, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt und Mitarbeitervertretung sind dort tätig. Ein Raum der Stille und der grüne Innenhof mit den beiden großen Kastanienbäumen laden zum Verweilen ein. In den großen Veranstaltungsräumen im Erdgeschoss finden vielfach Workshops, Seminare und Vorträge statt. Diese Räume werden auch vermietet.
Vor dem Neubau von M1 waren die zentralen Dienste an unterschiedlichen Standorten in der Mannheimer Innenstadt untergebracht. Kostensenkende Synergieeffekte durch ein gemeinsames Raumkonzept waren ebenso Motivation für die Neubauplanung wie auch das Ziel, grundsätzlich das Miteinander zu stärken und die verkündende und die diakonische Kirche deutlicher miteinander zu verzahnen.
Ein ausgezeichneter Bau
Die Architektenkammer Baden-Württemberg zeichnete 2014 das nach Plänen von Architekt Michael Auerbacher (Burghausen, Bayern) errichtete Haus der Evangelischen Kirche für „Beispielhaftes Bauen 2007-2013“ aus. Die Jury würdigte M1 als „offenen, großzügigen Bau, der die Arbeit der evangelischen Kirche zeitgemäß integriert“. Das Foyer sei „hervorragend für Veranstaltungen geeignet“. Betont wurde „der neugestaltete Innenhof, der eine fast klosterähnliche Stimmung vermittelt und zu Kontemplation und einer kleinen Auszeit im Herzen der Stadt einlädt“.
Erstklassige Architektur in der zweiten Reihe
Neu bauen in zweiter Reihe: Der Neubau von M1 befindet sich auf der Rückseite des M1-Quadrates. Der Baukörper an der Kurpfalzachse, in dem sich der breite Eingangsbereich des Hauses der Evangelischen Kirche befindet, stammt noch aus den 1950er Jahren. Auf der rückwärtigen Seite der klassischen Blockrandbebauung wurde der bestehende Bau abgerissen und „M1“ neu errichtet.
Der Eingangsbereich liegt im Erdgeschoss des bestehenden, vierstöckigen Bauriegels. Er führt ebenerdig am Empfang durch das Foyer hindurch über einen breiten Verbindungstrakt in den komplett neu errichteten fünfgeschossige Bau auf der Rückseite des M1-Quadrats. Dort befinden sich die Büros, die Beratungs- und Besprechungsräume sowie die Cafeteria. Kurz bevor der Verbindungstrakt in den Neubau und dessen markanten, roten Treppenaufgang mündet, öffnet sich ein baulicher Querriegel: Zur einen Seite befindet sich ein großer Veranstaltungsraum, der mit einer mobilen Wand zum Foyer hin geschlossen ist, zur anderen Seite erstreckt sich der begrünte Innenhof. Dieser findet seinen Abschluss im Raum der Stille.
Zwei Achsen, vier Dimensionen
Dieses aus zwei Achsen bestehende bauliche Konzept verdeutlicht auch der Bodenbelag: Während der Verbindungsgang vom Eingangsbereich hin zu den Arbeitsräumen im Neubautrakt mit einem hellen Belag als Steinband gestaltet ist, ist der Querriegel durch Holzbelag markiert: Er setzt an im großen Veranstaltungsraum und setzt sich über die Holzterrasse im Innenhof fort zu dem ebenfalls mit Holz ausgelegten Raum der Stille.
Diese bauliche Form des Kreuzes vergegenwärtigt vier Dimensionen: der Eingangsbereich verdeutlicht die Verbindung zu Alltag, Leben, Umwelt und Stadt, die gegenüberliegende großflächige Sichtschutz- und Abschlusswand im Neubau versinnbildlicht die Bereiche Arbeit, Geist, Wissen und Dienst. Im Querriegel steht der Veranstaltungsraum für Gemeinde, Gemeinschaft, Versammlung, Kultur und Feier, während der ihm gegenüber liegende Raum der Stille die Dimensionen Glaube, Religion, Spiritualität, Individuum und Transzendenz umfasst.
Haus der Evangelischen Kirche
M1, 1a, 68161 Mannheim
Straßenbahn-Haltestelle „Schloss“
Telefon: 0621 / 28 000 - 0
www.ekma.de
Hier finden Sie die Wegbeschreibung
Montag bis Donnerstag: 8.00 - 16.30 Uhr
Freitag: 8.00 - 14.00 Uhr
Fotos: Alexander Kästel